Afrika arme leute
Geht es um Armut in Afrika, gibt es viele Missverständnisse. Überraschend ist das nicht: Stereotype aus der Kolonialzeit, Erinnerungen an die schrecklichen Hungersnöte der er-Jahre und die aktuelle Berichterstattung über Flüchtlinge versperren leicht den nüchternen Blick auf die Lebensumstände der Menschen in afrikanischen Ländern. Tatsächlich legen die nackten Zahlen sogar das Gegenteil nahe: Es gibt Fortschritte - zumindest beim Anteil derjenigen, die von weniger als 1,90 US-Dollar am Tag leben müssen. Dazu beigetragen hätten vor allem der Ausbau von Infrastruktur im ländlichen Raum, die Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft und das jahrelange, robuste Wirtschaftswachstum in den meisten afrikanischen Ländern. Der Trend ist also positiv, doch zur ganzen Wahrheit gehört auch: Durch das rapide Bevölkerungswachstum hat sich die absolute Zahl der Armen in Afrika sogar erhöht, von Millionen auf Millionen. Das wichtigste Vorhaben der Nachhaltigen Entwicklungsziele SDGs der UN - das Ende aller Formen von Armut bis zum Jahr - wird Afrika deshalb aller Voraussicht nach klar verfehlen.
Afrika: Die Herausforderungen der Armen
Denn viele Menschen sind gezwungen, vor den kriegerischen Auseinandersetzungen zu fliehen und können ihre Felder nicht weiter bestellen. Folglich fallen wichtige Ernten aus. Zusätzlich wird humanitären Helfern oft ein sicherer Zugang zu den Krisenregionen erschwert. Ein Mangel an Erwerbsmöglichkeiten führt dazu, dass viele Menschen sich die ohnehin knappen Lebensmittel nicht leisten können. Es existieren keine sozialen Sicherungssysteme zur Unterstützung der in Armut lebenden Bevölkerung. Auch durch den Klimawandel bedingte Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen, Desertifikation, Bodenerosion oder Heuschreckenplagen gehören zu den Ursachen für den Hunger in Afrika. Besonders betroffen sind die Menschen in den ländlichen Regionen, deren Lebensgrundlage auf der Bewirtschaftung von Feldern basiert und dessen Zugang durch diese Katastrophen erschwert oder gar unmöglich wird. Video: Roland Hansen, Leiter der unserer Afrikaabteilung, erklärt die Ursachen von Hunger und Unterernährung und berichtet, wie wir helfen. In vielen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sind die Menschen von Lebensmittelknappheit betroffen.
| Wie Armut in Afrika Einfluss nimmt | In Nigeria sind 4,3 Millionen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Zahl der Hunger leidenden Menschen weltweit ist laut den Vereinten Nationen seit um 60 Millionen auf insgesamt Millionen Menschen angestiegen. |
| Strategien zur Bekämpfung von Armut in Afrika | Reiche Bodenschätze, arme Bevölkerung. Unter diesem Widerspruch leiden viele Länder im südlichen Afrika. |
| Lebensbedingungen der Armen in Afrika | Geht es um Armut in Afrika, gibt es viele Missverständnisse. Überraschend ist das nicht: Stereotype aus der Kolonialzeit, Erinnerungen an die schrecklichen Hungersnöte der er-Jahre und die aktuelle Berichterstattung über Flüchtlinge versperren leicht den nüchternen Blick auf die Lebensumstände der Menschen in afrikanischen Ländern. |
Wie Armut in Afrika Einfluss nimmt
Reiche Bodenschätze, arme Bevölkerung. Unter diesem Widerspruch leiden viele Länder im südlichen Afrika. Hinzu kommen wirtschaftlicher Abschwung, zunehmende Kriminalität und die weiterhin hohe Zahl HIV-Infizierter, was die Entwicklung stark behindert. Doch es gibt Ansatzpunkte für Verbesserungen. Die Länder im südlichen Afrika sind sowohl geografisch als auch gesellschaftspolitisch sehr unterschiedlich, doch sie stehen vor ähnlichen Herausforderungen. In den meisten Ländern besteht ein Widerspruch zwischen dem Reichtum an Ressourcen und der Armut vieler Einwohnerinnen und Einwohner, deren Ernährung oft nicht gesichert ist. Die Volkswirtschaften sind stark abhängig von Rohstoffexporten. Die Einnahmen, die erwirtschaftet werden, kommen der breiten Bevölkerung kaum zu gute. Die Weiterverarbeitung, die Einkommen schaffen könnte, findet in anderen Weltregionen statt. Südafrika ist der wirtschaftliche und politische Motor der Region. Die Nachbarstaaten jedoch können davon wenig profitieren, sie befinden sich in einem Abschwung und die soziale Ungleichheit wächst.
Strategien zur Bekämpfung von Armut in Afrika
Dazu zählen die bewaffneten Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik, im Sudan und Süd-Sudan, in Somalia und Nigeria. Unzählige Menschen flüchten aus Krisengebieten. Die landwirtschaftliche Produktion kommt häufig ganz zum Erliegen und Familien stehen vor dem Nichts. Die Armut nimmt zu. Hunger zählt ebenfalls zu den Ursachen von Armut. Denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint: Hunger ist nicht einfach nur eine Folge von Armut in einem Land, sie fördert sie auch. Leidet bereits ein ungeborenes Kind unter Mangelernährung, können ein geschwächtes Immunsystem und Infektionskrankheiten im frühen Kindesalter die Folge sein. Auch können schlechte schulische Leistungen ein Resultat von Unterentwicklung oder mangelnder Konzentration sein. Durch fehlende Bildung steigt wiederum das Armutsrisiko. Der Teufelskreis beginnt. Auch Krankheiten wie Aids und Malaria zählen zu den Gründen für Armut in den afrikanischen Staaten. Ein mangelhaftes Gesundheitssystem und eine geringe Aufklärung in der Bevölkerung führen dazu, dass Krankheiten gar nicht oder nicht richtig behandelt werden und sich schnell ausbreiten.