Absetzphänomene antidepressiva
Bevor Sie dies lesen, lesen Sie bitte unseren Haftungsausschluss. Diese Informationen richten sich an alle, die mehr über das Absetzen von Antidepressiva erfahren wollen. Antidepressiva sind Medikamente, die gegen depressive Erkrankungen, Angststörungen oder Zwangsstörungen verschrieben werden. Sie können in der separaten Sektion [des RCP] zu Antidepressiva mehr über ihre Wirkweise erfahren: Wann sie verordnet werden, Wirkungen und Nebenwirkungen sowie alternative Behandlungsmöglichkeiten. In der Regel müssen Sie Antidepressiva nicht länger als sechs bis zwölf Monate einnehmen. Auch wenn die Medikamente dazu beitragen, dass es Ihnen besser geht, kann es zu Entzugssymptomen kommen, wenn Sie versuchen diese abzusetzen. Manche Menschen werden keine Symptome verspüren, wenn sie ihre Antidepressiva reduzieren oder absetzen — aber viele Menschen haben Entzugssymptome. Diese Symptome können physischer sowie mentaler Natur und für jeden Menschen unterschiedlich sein — und sie können bei jedem Antidepressivum anders ausfallen siehe dazu Anhang 1.
Absetzphänomene von Antidepressiva: Symptome und Vorsichtsmaßnahmen
Neben den genannten Arzneien gibt es sogenannte pflanzliche Stimmungsaufheller: Das sind rezeptfreie, niedrig dosierte Präparate mit Johanniskraut , Melisse oder Lavendel, die antidepressive Wirkungen entfalten sollen, was wissenschaftlich jedoch nicht belegt ist. Johanniskraut in höherer Dosierung und synthetische Antidepressiva sind nur auf Rezept erhältlich. Sie sind verschreibungspflichtig, denn sie können erhebliche unerwünschte Wirkungen mit sich bringen. Auch bei verschreibungspflichtigen Antidepressiva ist nicht immer sicher, dass sie die eigentlich gewünschte Wirkung erzielen. Neuere Studien zeigen: Bei leichter bis mittelschwerer Depression bringen die Tabletten selten mehr als ein Placebo. Die Wirkung von Antidepressiva setzt niemals sofort ein. Bis zur vollen Wirksamkeit können zwei bis vier Wochen vergehen. Nebenwirkungen treten dagegen meist sofort auf, manche lassen aber nach einigen Tagen oder Wochen nach. Wird eine Einnahme vergessen, darf die folgende Dosis nicht zum Ausgleich erhöht werden. Antidepressiva nicht mit Alkohol kombinieren.
| Ursachen und Folgen der Antidepressiva-Entwöhnung | Jährlich erkranken rund fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Depression. Je früher die Krankheit erkannt wird, umso besser sind nach aktuellem Wissensstand die Heilungschancen. |
| Absetzen von Antidepressiva: Therapieansätze und Strategien | Man liest immer mal wieder von Absetz-Phänomenen unter Antidepressiva. Damit ist gemeint, dass Patienten, die über eine längere Zeit ein Antidepressivum erhalten haben, nach dem Absetzen unerwünschte Symptome wahrnehmen. |
Ursachen und Folgen der Antidepressiva-Entwöhnung
Man liest immer mal wieder von Absetz-Phänomenen unter Antidepressiva. Damit ist gemeint, dass Patienten, die über eine längere Zeit ein Antidepressivum erhalten haben, nach dem Absetzen unerwünschte Symptome wahrnehmen. Insbesondere wird über Unruhe, Schlafstörungen und eine schlechtere Stimmung geklagt. Pharmakopsychiatrisch kann es für so ein Absetz-Phänomen nur eine Erklärung geben: Rezeptoren, die durch längere Stimulation in ihrem Gleichgewicht verändert worden sind, reagieren, wenn diese Stimulation abrupt endet. Typischerweise trifft das bei histaminergen Substanzen zu, manchmal auch bei Alpha-adrenergen Substanzen. Unter den älteren Antidepressiva wie Amitriptylin gibt es genau diese Absetz-Phänome unzweifelhaft. Amitriptylin zum Beispiel hat eine deutliche histaminerge Wirkkomponente. Diese histaminerge Wirkkomponente beruhigt und macht müde, und diese Wirkung tritt nach jeder Einnahme des Medikamentes sofort ein. Ich selbst habe diese Absetz-Phänomene nach plötzlichem Absetzen von Amitriptylin schon bei vielen Patienten beobachtet.
Absetzen von Antidepressiva: Therapieansätze und Strategien
Symptome auf ein Absetzsyndrom hin. Das Absetzsyndrom tritt normalerweise innerhalb von etwa 2—4 Tagen nach dem Absetzen der Medikamente auf, aber Beschwerden können sich schon innerhalb weniger Stunden nach Wegfall der ersten Dosis zeigen. In den meisten Fällen kommt es zu leichten Symptomen, die keine Behandlung erfordern. Wichtig ist eine ausführliche Aufklärung und Information über den Verlauf eines Absetzsyndroms. Personen, die an einer Depression erkrankt sind, haben häufig den Wunsch, ihre Medikamente abzusetzen, sobald sie sich besser fühlen. Es wird empfohlen, die Symptome so lange zu behandeln, bis es zu einer deutlichen Besserung kommt, und dann mindestens noch ein halbes Jahr darüber hinaus. Falls die Dosis reduziert werden soll, ist eine schrittweise Dosisreduktion sinnvoll, immer unter ärztlicher Begleitung. Um eine wiederkehrende Depression oder ein Absetzsyndrom zu vermeiden, sollte das Ausschleichen schrittweise über mindestens 8—12 Wochen erfolgen. Besprechen Sie jede Änderung der Dosis immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.