Ab wann gehirnschäden durch alkohol
Irgendwann wird Ihr Kind den Alkohol entdecken. Hier erfahren Sie, wie Sie damit umgehen, was Sie in problematischen Situationen tun können und was in verschiedenen Altersstufen wichtig ist. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene reagieren empfindlicher auf Alkohol, weil sich ihre Organe und vor allem das Gehirn noch entwickeln. Anders als früher angenommen, ist die Gehirnentwicklung nicht in der Kindheit abgeschlossen. Mindestens bis zum Alter von 21 Jahren erfolgen im Gehirn wichtige Umbauprozesse, die durch Alkohol gestört werden können. In dieser Zeit kann Alkohol schon in kleinen Mengen erheblichen Schaden anrichten. Daher ist in dieser Altersgruppe jeder Alkoholkonsum besonders ungesund. In Deutschland trinken junge Menschen durchschnittlich im Alter von 15 Jahren ihr erstes Glas Alkohol. Der Alkoholkonsum erscheint ihnen oft als unproblematisch, weil sie von klein auf gesehen haben, dass es in vielen Situationen selbstverständlich ist, Alkohol zu trinken. Am ehesten trinken sie Alkohol auf Partys oder in Clubs.
Ab wann treten Alkohol-bedingte Hirnschäden auf?
Die Folge: Die Konsequenzen des eigenen Tuns werden nur unzureichend abgewogen. Doch Rauschtrinken ist Gift für das Gehirn und kann die Entwicklung der grauen Zellen nachhaltig beeinträchtigen. Anders als früher angenommen, ist die Gehirnentwicklung nicht in der Kindheit abgeschlossen, sondern setzt sich bis etwa zum Alter von etwa 25 Jahren fort. In der Kindheit steht die Ausbildung der grauen Substanz im Vordergrund. Das Jugendalter ist eine erneute Phase des Umbaus. Verschaltungen zwischen den Hirnarealen werden aufgebaut und verfeinert. Ein wichtiger Prozess dieser Reifungsphase ist die Myelinisierung der Nervenfasern. Die so genannte Myelinscheide bildet eine Art Isolationsschicht, die für eine störungsfreie Weiterleitung elektrischer Nervenimpulse sorgt. Zum Vergleich wurden gleichaltrige Jugendliche herangezogen, die noch nie einen Alkoholrausch hatten, aber im Hinblick auf den Bildungsstand und anderen Faktoren vergleichbar waren. Studien, in denen mit der hochauflösenden Magnetresonanztomographie gearbeitet wurde, konnten zeigen, dass eine Region, die als Hippocampus bezeichnet wird, besonders betroffen ist.
| Hirnschäden durch Alkohol: Symptome und Zeichen | Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers und steuert unser gesamtes Handeln: Jeden Gedanken, den wir fassen und jedes Gefühl, das wir verspüren, verdanken wir der ständigen Tätigkeit unserer Gehirnzellen. Alkohol ist ein Nervengift. |
| Wie viel Alkohol führt zu Hirnschäden? | Sich die Kante geben, volllaufen lassen, einen hinter die Binde kippen … im deutschen Sprachgebrauch finden sich zahlreiche Umschreibungen für das Betrinken mit Alkohol. Was lustig klingt kann jedoch langfristig negative Konsequenzen nach sich ziehen. |
Hirnschäden durch Alkohol: Symptome und Zeichen
Was stellen Drogen mit dem Gehirn an? Die einfache Antwort: Sie zerstören es. Suchtmediziner Markus Salinger erklärt, was da genau passiert. Das haben wir schon einmal gelernt. Es gibt keinen Unterschied zwischen Alkohol und dem, was man landläufig unter Drogen versteht, also Kokain, Heroin, Cannabis. Alkohol ist genau das auch: eine Droge. Doch was machen alle diese Stoffe im Gehirn? Die einfache Antwort: sie zerstören es. Drogen stören die Balance der Neurotransmitter. Alkohol beispielsweise hemmt bestimmte Glutamatrezeptoren zuständig für Kommunikation der Nervenzellen, das Erinnerungsvermögen und Lernen , Substanzen wie Kokain blockieren sie. Allen gemeinsam ist, sie verändern Gehirnmasse, das Gehirnvolumen wird kleiner. Und auch, wenn Kokain, Heroin, Alkohol, wenn alles unter dem Begriff Droge zu fassen ist, so zeigen die verschiedenen Drogen dann doch unterschiedliche Effekte. Grundsätzlich verstärke die Droge die Grundstimmung, in der sich jemand befindet. Ist man also depressiv und trinkt, verbessere das nicht die Laune, sondern verstärke die Depression.
Wie viel Alkohol führt zu Hirnschäden?
Im Normalfall schüttet das Gehirn selbstständig Dopamin und Serotonin sowie den Botenstoff GABA Gamma-Aminobuttersäure aus. Besonders viele Glückshormone werden zum Beispiel beim Sport oder durch Sonnenlicht freigesetzt. Gelangt Alkohol über den Blutkreislauf ins Gehirn, werden diese Hormone dort jedoch in ungewöhnlich hohen Mengen ausgeschüttet. Denn GABA hemmt die Aktivität der Nervenzellen und wirkt auf diese Weise beruhigend und entspannend. Alkohol fördert die Bildung von GABA und dockt sogar selbst an den GABA-Rezeptoren im Gehirn an. Das ist der Grund, warum man sich unter Alkoholeinfluss entspannter und gelassener fühlt. Diese angenehmen Gefühle werden durch den Alkoholkonsum unmittelbar, aber eben künstlich, erzeugt und rufen das typische Verlangen nach mehr Alkohol hervor, das auch das Risiko einer Abhängigkeit mit sich bringt. Während Alkohol also erstmal Glücksgefühle verursacht, wirkt er sich viel schneller auf Ihr Gehirn und Ihren Körper aus, als Ihnen vielleicht bewusst ist. Ab 1,5 Promille beginnt dann ein starker Rausch und es treten Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen auf.